Perlenzucht
Perlenzucht: Ein Blick Hinter die Kulissen einer Perlen Farm
Perlen sind feine Kleinode, die mithilfe von aufwändigen Techniken und Fertigkeiten zu Schmuckstücken verarbeitet werden. Auf der ganzen Welt haben Perlen glühende Verehrer. Die Ernte von Naturperlen – Perlen, die ganz ohne das menschliche Zutun entstanden sind- ist sehr aufwändig und nicht so ergiebig, wie es sich Perlenfans weltweit wünschen würden. Diese Lücke in der Nachfrage, die durch die Ernte von Naturperlen gar nicht bewältigt werden kann, wird von der professionellen Perlenzucht gefüllt. Zudem sind Zuchtperlen um einiges günstiger. Perlenschmuck, der komplett aus echten Naturperlen besteht, ist nahezu unbezahlbar. Hochwertige Zuchtperlen sind auch nicht gerade günstig, aber durchaus erschwinglicher als Ihre nächsten Verwandten.
Die Techniken bei der professionellen Perlenzucht werden stets verbessert und die Entwicklungen in diesem Bereich werden stetig vorangetrieben. Die Grundprozesse der Perlenzucht möchten wir Ihnen aber hiermit näher bringen. Bis eine Halskette aus unzähligen Zuchtperlen den Hals der Trägerin schmückt, vergehen lange Jahre. Diese sind angefüllt mit aufopferungsvoller Hege und Pflege. Der Ausgang der Perlenzucht dabei ist aber ungewiss. Bei allen Fortschritten in der Perlenzucht muss eines berücksichtigt werden: die Zuchtperle ist nach wie vor ein Naturprodukt, welches nicht zu 100% vom Menschen beeinflusst werden kann. Die Grenzen des Erreichbaren bei der Perlenzucht sind von der Natur gesetzt. Der Mensch kann nur sein Bestes tun, um die schönsten Zuchtperlen zu erhalten. Eine Garantie, ob all die Anstrengungen Früchte tragen werden, gibt es aber nicht. Das macht den Perlenschmuck aus Zuchtperlen so besonders.
Implantation des Muschelkerns
Um eine Zuchtperle zu erhalten, muss der Perlenauster ein kleiner Fremdkörper eingesetzt werden. Bei Salzwasserzuchtperlen ist dies ein Kern, der sogenannte Nukleus, Süßwasserperlen wird nur ein Stück Mantelgewebe eingesetzt. Um die empfindlichen Perlaustern nicht zu sehr zu stören, wird sich des folgenden Mechanismus bedient. Eine Umpositionierung in flachere Gewässer regt die Muschel an, sich von selber zu öffnen. Nun ist der Zeitpunkt für die Transplantation des Kerns oder des Gewebes gekommen. Speziell ausgebildete Operateure setzen in unter einer Minute den Kern oder das Gewebeteilchen in die Perlauster ein.
Wachstumszeit im Inneren der Perlauster
Anschließend hat die Muschel Zeit sich zu erholen: ganze sechs Wochen darf die Mutterauster in ruhigen Gewässern leben. Dann kommt die Zeit, um die Muscheln in die bekannten weitmaschigen Körbe, auch Panels genannt, umzulagern. Die Position der Panels als sogenannte Longlines-Konstruktion, wird durch Leinen, die mit verankerten Bojen verbunden sind verwirklicht. Die Perlenaustern scheinen in den Panels an den Longlines über der Wasseroberfläche zu schweben. Bis eine Zuchtperle geentet werden kann, vergehen mehrere Jahre, in den der Perlenfarmer aber nicht müßig ist.
Aufbereitung der Zuchtperlen
Die Hege und Pflege der Zuchtperlen nimmt viel Zeit und Herzblut in Anspruch. Vor allem in den ersten Monaten nach der Implantation muss jede einzelne Perlauster von Hand gedreht werden, damit die Perle sich in alle Richtungen gleichmäßig ausbilden kann. Auch eine gründliche Reinigung der Perlaustern ist von essentieller Wichtigkeit. Jede einzelne Auster wird in untersucht und von Hand von Seetang, Schwämmen und kleinen Meerestieren befreit. Geschieht dies nicht, so wird die Sauerstoff-und Nahrungsaufnahme der Perlauster behindert und das Wachstum der Perle leidet. Schwankungen in der Wasserqualität und drohende Umweltkatastrophen sind Gefahren, die jeden noch so gut vorbereiteten Perlenfarmer treffen können. Auf diese Umstände, muss schnell und flexibel reagiert werden. Ein Perlfarmer führt ein abwechslungsreiches Leben, Seite an Seite mit der Natur, um seinen Perlmuscheln gute Lebens- und Wachstumsbedingungen zu bieten. Denn nur in einer gesunden, zufriedenen Auster wächst eine gleichmäßige, schöne Perle heran.
Ernte der Zuchtperlen
Im Rahmen der Ernte werden die Austern vorsichtig geöffnet. Auch hier werden die Austern durch eine Umpositionierung in flachere Gewässer angeregt, sich von selber zu öffnen. Sanft wird nach dem entstandenen Perlsack getastet, der die Perle enthält. In Abhängigkeit der Perlenart ist es möglich, direkt einen neuen Nukleus einzusetzen und so eine weitere Züchtung vorzunehmen.